Die meisten Säugetiere müssen in ihrem Leben mit zwei Zahngenerationen auskommen: mit den Milchzähnen und den „bleibenden“. Bei uns Menschen folgen in der Regel dann die sogenannten Dritten, also künstlich hergestellte Zähne (Zahnersatz), die wir zum Kauen, Essen und richtigen Sprechen benötigen. In der Tierwelt sind Elefanten am privilegiertesten, denn mit fünf Zahnwechsel bekommen sie sechsmal neue Zähne in ihrem Leben – und sie sind lebenswichtig für sie: ein afrikanischer Elefant zermalmt mit seinen Backenzähnen täglich mehr als 200 Kilo Blätter, Rinde und Gras, um satt zu werden.
Elefanten besitzen zwei Arten von Zähnen: die Stoßzähne sind extrem verlängerte und nach außen verlagerte Schneidezähne des Oberkiefers sowie die Backenzähne. Dazwischen befindet sich ein zahnfreier Bereich (Diastem). Ein Backenzahn kann bis zu fünf Kilo wiegen, und ein Stoßzahn bis zu 345 cm lang sein.
Das erste Zahnset hält beim Elefanten etwa drei Jahre, die späteren werden mehr als zehn Jahre lang benutzt. So kommt es, dass Elefanten eine Lebenserwartung von bis zu 70 Jahren haben. Wenn die letzten seiner 24 Backenzähne verschlissen sind, verhungert der Elefant in der freien Wildbahn – und stirbt.
Fotos: Aufgenommen 2018 im Addo Elephant Park (Südafrika): zu sehen sind die Stoßzähne aus Elfenbein, die der Elefant nicht für das Kauen nutzt, sondern als Waffe oder um zu imponieren.